Sie kleben wieder: kreisrunde gelbe Aufkleber mit dem roten lächelnden Stern und dem Motto: »Atomkraft? Nein danke!« 36 Jahre nach seiner Erfindung ist dieses Motiv wieder en vogue auf Autos und Fahrrädern. Und wird auch wieder ganz selbstverständlich als Transparent bei Demonstrationen gegen Atomkraft mitgeführt wie zuletzt bei den Ostermärschen, die ja auch wieder so populär sind wie vor 20 Jahren. Das Zeichen wurde von den 21jährigen Dänen Anne Lund und Sören Lisberg im April 1975 entwickelt. Die beiden engagierten sich in der dänischen Organisation OOA, die Anti-Atomkraft-Demonstrationen auf die Beine stellte. Ein freundliches Zeichen sollte es sein, ein höfliches: »Nein, danke« sagen. Damit wollten sie einen Dialog mit den Befürwortern der Atomkraft eröffnen, es ging ihnen nicht darum, die Fronten zu verhärten. Deshalb entschieden sie sich für Gelb als Grund, auf dem sie eine rote Sonne strahlend lachen ließen. Die Sonne ist so leuchtend rot und mittig platziert wie auf der japanischen Flagge, und sie ist so einfach wie von Kinderhand gezeichnet. Auch die umlaufende Schrift hat nichts Aggressives. Sie besteht aus schlichten Großbuchstaben, deren Enden weich abgerundet sind. Bei einem Festival in der zweitgrößten dänischen Stadt Aarhus am 1. Mai 1975 war der Entwurf zum ersten Mal zu sehen. Er verbreitete sich sofort. Schnell gab es Anfragen von Aktivisten aus anderen Ländern, das Zeichen übernehmen zu dürfen. Schon 1976 sicherte sich die OOA die Markenrechte und verkaufte Aufkleber, Buttons und T-Shirts mit der strahlenden Sonne, um sich zu finanzieren. Innerhalb weniger Jahre wurde das dänische Signet in 45 Sprachen übersetzt und weltweit lizensiert. Bis heute wurden allein auf diesem offiziellen Weg mehr als 20 Millionen Produkte verbreitet. Die tatsächliche Verbreitung jedoch dürfte vielfach höher sein. In den letzten 15 Jahren war das Interesse am Anti-Atomkraft-Emblem merklich zurückgegangen. Kaum jemand beklebte in den 1990er Jahren sein Auto noch mit diesem Abzeichen, das die Überzeugung seines Fahrzeughalters international versinnbildlicht. Doch seit Fukushima ist das anders. Allerdings hat sich in der neuen Generation etwas geändert: Im Unterschied zu den Achtziger Jahren, wo die Farbe des Autos unter den vielen Stickern kaum mehr auszumachen war, ist dieser Aufkleber heute der einzige, der das teure Gefährt verzieren darf. Und er ist auch nicht mehr auf den Kofferraumdeckel festgeklebt, sondern nur von innen an die Heckscheibe geheftet. So lässt er sich auch wieder rückstandslos entfernen, um den Wiederverkauf des Leasingobjekts nicht zu beeinträchtigen. Wenn Sie zu dieser Publikation eine Frage haben oder mehr wissen möchten, können Sie mir gerne eine E-Mail senden.
Publikation # [233]
Sie kleben wieder: kreisrunde gelbe Aufkleber mit dem roten lächelnden Stern und dem Motto: »Atomkraft? Nein danke!« 36 Jahre nach seiner Erfindung ist dieses Motiv wieder en vogue auf Autos und Fahrrädern. Und wird auch wieder ganz selbstverständlich als Transparent bei Demonstrationen gegen Atomkraft mitgeführt wie zuletzt bei den Ostermärschen, die ja auch wieder so populär sind wie vor 20 Jahren. Das Zeichen wurde von den 21jährigen Dänen Anne Lund und Sören Lisberg im April 1975 entwickelt. Die beiden engagierten sich in der dänischen Organisation OOA, die Anti-Atomkraft-Demonstrationen auf die Beine stellte. Ein freundliches Zeichen sollte es sein, ein höfliches: »Nein, danke« sagen. Damit wollten sie einen Dialog mit den Befürwortern der Atomkraft eröffnen, es ging ihnen nicht darum, die Fronten zu verhärten. Deshalb entschieden sie sich für Gelb als Grund, auf dem sie eine rote Sonne strahlend lachen ließen. Die Sonne ist so leuchtend rot und mittig platziert wie auf der japanischen Flagge, und sie ist so einfach wie von Kinderhand gezeichnet. Auch die umlaufende Schrift hat nichts Aggressives. Sie besteht aus schlichten Großbuchstaben, deren Enden weich abgerundet sind. Bei einem Festival in der zweitgrößten dänischen Stadt Aarhus am 1. Mai 1975 war der Entwurf zum ersten Mal zu sehen. Er verbreitete sich sofort. Schnell gab es Anfragen von Aktivisten aus anderen Ländern, das Zeichen übernehmen zu dürfen. Schon 1976 sicherte sich die OOA die Markenrechte und verkaufte Aufkleber, Buttons und T-Shirts mit der strahlenden Sonne, um sich zu finanzieren. Innerhalb weniger Jahre wurde das dänische Signet in 45 Sprachen übersetzt und weltweit lizensiert. Bis heute wurden allein auf diesem offiziellen Weg mehr als 20 Millionen Produkte verbreitet. Die tatsächliche Verbreitung jedoch dürfte vielfach höher sein. In den letzten 15 Jahren war das Interesse am Anti-Atomkraft-Emblem merklich zurückgegangen. Kaum jemand beklebte in den 1990er Jahren sein Auto noch mit diesem Abzeichen, das die Überzeugung seines Fahrzeughalters international versinnbildlicht. Doch seit Fukushima ist das anders. Allerdings hat sich in der neuen Generation etwas geändert: Im Unterschied zu den Achtziger Jahren, wo die Farbe des Autos unter den vielen Stickern kaum mehr auszumachen war, ist dieser Aufkleber heute der einzige, der das teure Gefährt verzieren darf. Und er ist auch nicht mehr auf den Kofferraumdeckel festgeklebt, sondern nur von innen an die Heckscheibe geheftet. So lässt er sich auch wieder rückstandslos entfernen, um den Wiederverkauf des Leasingobjekts nicht zu beeinträchtigen. Wenn Sie zu dieser Publikation eine Frage haben oder mehr wissen möchten, können Sie mir gerne eine E-Mail senden.