Zu dieser Publikation»Bilde, Künstler, rede nicht!« So ein Unfug. Vergleichbarer Unsinn ist es, wenn vom Designer das Verhübschen des Akkubohrschraubers gefordert wird, ohne darüber nachzudenken, welchen Sinn dies »Machen« habe. Als ob es den Akt des Sprechens nicht gäbe. Und obendrauf wird noch ein Gegensatz zwischen Theorie und Praxis konstruiert. Willkommen im 19. Jahrhundert. Wir müssen reden! Zum Beispiel über den Gedanken von Kurt Schwitters, wonach Typographie unter Umständen Kunst sein könne. Wenn wir dieser Aussage folgen, richtet sich unser Blick auf die Umstände. Augenfällig ist, dass das Museum ein solcher Kontext ist. Was hier gezeigt wird, muss Kunst sein, und sei es eine Handschrift, eine Leuchtschrift oder eine Druckschrift. Zum Beispiel über den Gedanken von Vilém Flusser, wonach am Anfang keinesfalls das Wort gewesen sein müsse. Am Anfang könne auch das Bild gewesen sein. Die ersten menschlichen Kulturäußerungen sind schließlich Höhlenmalereien, keine Höhlengedichte. Welches Bild der Schöpfer allerdings von seiner Schöpfung gehabt haben mag, steht auf einem anderen Blatt. Zum Beispiel über die Anziehungskraft des Bildhaften der Schrift. Warum sich Künstler nicht mehr darauf reduzieren lassen wollen, sich ausschließlich mit dem Bild ausdrücken zu dürfen. Und wenn ihnen das Bildhafte der Schrift dann doch noch in die Quere kommt. Wenn dem Künstler die Signatur nicht mehr als Botschaft genügt und ins Bild hineingeschrieben wird, was wir von der Werbung gelernt haben. Führt das zur Entwertung des Bildes, oder entsteht nicht vielmehr dadurch ein neues Bild? Darüber müssen wir reden, und warum sollten die Künstler nicht mitreden? Wenn Sie dies kommentieren oder mehr wissen möchten, können Sie mir gerne eine E-Mail senden.
Publikation # [385]
Zu dieser Publikation»Bilde, Künstler, rede nicht!« So ein Unfug. Vergleichbarer Unsinn ist es, wenn vom Designer das Verhübschen des Akkubohrschraubers gefordert wird, ohne darüber nachzudenken, welchen Sinn dies »Machen« habe. Als ob es den Akt des Sprechens nicht gäbe. Und obendrauf wird noch ein Gegensatz zwischen Theorie und Praxis konstruiert. Willkommen im 19. Jahrhundert. Wir müssen reden! Zum Beispiel über den Gedanken von Kurt Schwitters, wonach Typographie unter Umständen Kunst sein könne. Wenn wir dieser Aussage folgen, richtet sich unser Blick auf die Umstände. Augenfällig ist, dass das Museum ein solcher Kontext ist. Was hier gezeigt wird, muss Kunst sein, und sei es eine Handschrift, eine Leuchtschrift oder eine Druckschrift. Zum Beispiel über den Gedanken von Vilém Flusser, wonach am Anfang keinesfalls das Wort gewesen sein müsse. Am Anfang könne auch das Bild gewesen sein. Die ersten menschlichen Kulturäußerungen sind schließlich Höhlenmalereien, keine Höhlengedichte. Welches Bild der Schöpfer allerdings von seiner Schöpfung gehabt haben mag, steht auf einem anderen Blatt. Zum Beispiel über die Anziehungskraft des Bildhaften der Schrift. Warum sich Künstler nicht mehr darauf reduzieren lassen wollen, sich ausschließlich mit dem Bild ausdrücken zu dürfen. Und wenn ihnen das Bildhafte der Schrift dann doch noch in die Quere kommt. Wenn dem Künstler die Signatur nicht mehr als Botschaft genügt und ins Bild hineingeschrieben wird, was wir von der Werbung gelernt haben. Führt das zur Entwertung des Bildes, oder entsteht nicht vielmehr dadurch ein neues Bild? Darüber müssen wir reden, und warum sollten die Künstler nicht mitreden? Wenn Sie dies kommentieren oder mehr wissen möchten, können Sie mir gerne eine E-Mail senden.