Zu dieser PublikationDiese Ausstellung ist ein wunderbares Kabinettstück! Sie eröffnet uns einen Blick hinter die Kulisse, die Otl Aicher so sorgsam um sich und sein Werk herum errichtet hat. Denn er gab sich viel Mühe damit, die Spuren seiner Entwicklung zu verbergen. Seien es intellektuelle und gestalterische Anknüpfungspunkte – am deutlichsten sichtbar bei seinem Bilderbogen über Wilhelm von Ockham: fällt auch nur ein einziges Wort über den Teppich von Bayeux? Seien es die Schritte, die er im Laufe des Entwurfsprozesses zurücklegte. Aichers Werk, das sollte nur hermetisch abgeschlossen und vollständig unter seiner Kontrolle nach außen dringen. In dieser Ausstellung können wir nun hinter diese Fassade blicken. Wir sehen nicht nur die wenigen Bilder in genau den Ausschnitten, wie Aicher sie ausgewählt hatte, sondern die Bilderserien in beschrifteten Kontaktabzügen. Aicher fährt mit Freunden und Familie Anfang der 1950er Jahre nach Italien und fotografiert architektonische Strukturen. Er erzählt kurze Geschichten in wenigen Bildern, zum Beispiel von einer Nonne und ihren Klosterschülerinnen. Es geht quer durch die Barockschlösser Süddeutschlands. 1959 reist er nach Yale zu einer Gastprofessur und fängt Momente im Hafen von New York ein. Aus vielen hundert Bildern hatte Aicher eine Auswahl von wenigen dutzend Motiven für eine Ausstellung in Ulm ausgewählt und teilweise großformatig, teilweise in kleinen Formaten produzieren lassen. Sie wurde danach in der Biennale von Rio de Janeiro gezeigt. Von dort kehrten die Arbeiten zurück an die HfG Ulm und wurden seither nicht in der Öffentlichkeit gezeigt. Aus diesem Bestand gibt es in den nächsten Jahren hoffentlich noch viel zu sehen! Wenn Sie dies kommentieren oder mehr wissen möchten, können Sie mir gerne eine E-Mail senden.
Publikation # [398]
Zu dieser PublikationDiese Ausstellung ist ein wunderbares Kabinettstück! Sie eröffnet uns einen Blick hinter die Kulisse, die Otl Aicher so sorgsam um sich und sein Werk herum errichtet hat. Denn er gab sich viel Mühe damit, die Spuren seiner Entwicklung zu verbergen. Seien es intellektuelle und gestalterische Anknüpfungspunkte – am deutlichsten sichtbar bei seinem Bilderbogen über Wilhelm von Ockham: fällt auch nur ein einziges Wort über den Teppich von Bayeux? Seien es die Schritte, die er im Laufe des Entwurfsprozesses zurücklegte. Aichers Werk, das sollte nur hermetisch abgeschlossen und vollständig unter seiner Kontrolle nach außen dringen. In dieser Ausstellung können wir nun hinter diese Fassade blicken. Wir sehen nicht nur die wenigen Bilder in genau den Ausschnitten, wie Aicher sie ausgewählt hatte, sondern die Bilderserien in beschrifteten Kontaktabzügen. Aicher fährt mit Freunden und Familie Anfang der 1950er Jahre nach Italien und fotografiert architektonische Strukturen. Er erzählt kurze Geschichten in wenigen Bildern, zum Beispiel von einer Nonne und ihren Klosterschülerinnen. Es geht quer durch die Barockschlösser Süddeutschlands. 1959 reist er nach Yale zu einer Gastprofessur und fängt Momente im Hafen von New York ein. Aus vielen hundert Bildern hatte Aicher eine Auswahl von wenigen dutzend Motiven für eine Ausstellung in Ulm ausgewählt und teilweise großformatig, teilweise in kleinen Formaten produzieren lassen. Sie wurde danach in der Biennale von Rio de Janeiro gezeigt. Von dort kehrten die Arbeiten zurück an die HfG Ulm und wurden seither nicht in der Öffentlichkeit gezeigt. Aus diesem Bestand gibt es in den nächsten Jahren hoffentlich noch viel zu sehen! Wenn Sie dies kommentieren oder mehr wissen möchten, können Sie mir gerne eine E-Mail senden.