Die Kunsthalle Bielefeld ist ein Gebäude, dessen Baukörper von seinem Architekten Philip Johnson auf den Kopf gestellt wurde. Typischerweise wäre ein solider Sockel im Erdgeschoss zu erwarten, auf dem eine gläserne Vitrine als obere Etagen ruhen. Hier also anders herum. Konstantin Grcic nimmt in dieser Ausstellung eigener Arbeiten auf diese räumliche Konfiguration Bezug: Er thematisiert den Sockel, die Vitrine und den Museumsraum als Subtext. Die Exponate des Alltäglichen und Besonderen, vom Mülleimer über den Regenschirm über die Garderobe bis zum Ledersofa, inszeniert er im Spiel mit Abbildungen seiner gegenständlichen Arbeiten und Ausstellungen. Zugleich variiert er immer wieder den Sockel und die Vitrine als Räume im Museumsraum. Im Foyer präsentiert Grcic eine Steinskulptur Rodins aus dem Bestand des Museums in einer eigens hierfür entworfenen Vitrine aus neongelbem Lochblech – dazu platziert er seinen Chair One in der Ausführung mit gelben Metallstreben und Steinsockel. Ein Ledersessel verschwindet vollständig in einem messerscharf ausgeschnittenen Styroporquader, der wie eine Transportverpackung daher kommt. Schwarze Beistelltische ruhen auf passgenauen weißen Sockeln, wodurch die hervorhobenen Produkte wie Architekturmodelle wirken. Barhocker und Kochtopf stehen in der zentrale Ausstellungsfläche nicht auf ihrem Serrholzsockel, sondern mitten drin, wodurch die umgebenden Wände für sie einen eigenen Raum im Raum erzeugen. Zuletzt noch eine der frühen Arbeiten Grcics, ein Sockel für eine Skulptur Brancusis, die der Sammler beim Designer in Auftrag gegeben hatte. All diese Zusammenhänge und Bezugnahmen kann der Besucher auch getrost ignorieren – und seine bloße Freude an dieser federleichten Präsentation im fließenden Grundriss haben. Einfach sehenswert!
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Wenn Sie dazu mehr wissen möchten, können Sie mir gerne eine E-Mail senden.
Konstantin Grcic: Abbildungen
Die Kunsthalle Bielefeld ist ein Gebäude, dessen Baukörper von seinem Architekten Philip Johnson auf den Kopf gestellt wurde. Typischerweise wäre ein solider Sockel im Erdgeschoss zu erwarten, auf dem eine gläserne Vitrine als obere Etagen ruhen. Hier also anders herum. Konstantin Grcic nimmt in dieser Ausstellung eigener Arbeiten auf diese räumliche Konfiguration Bezug: Er thematisiert den Sockel, die Vitrine und den Museumsraum als Subtext. Die Exponate des Alltäglichen und Besonderen, vom Mülleimer über den Regenschirm über die Garderobe bis zum Ledersofa, inszeniert er im Spiel mit Abbildungen seiner gegenständlichen Arbeiten und Ausstellungen. Zugleich variiert er immer wieder den Sockel und die Vitrine als Räume im Museumsraum. Im Foyer präsentiert Grcic eine Steinskulptur Rodins aus dem Bestand des Museums in einer eigens hierfür entworfenen Vitrine aus neongelbem Lochblech – dazu platziert er seinen Chair One in der Ausführung mit gelben Metallstreben und Steinsockel. Ein Ledersessel verschwindet vollständig in einem messerscharf ausgeschnittenen Styroporquader, der wie eine Transportverpackung daher kommt. Schwarze Beistelltische ruhen auf passgenauen weißen Sockeln, wodurch die hervorhobenen Produkte wie Architekturmodelle wirken. Barhocker und Kochtopf stehen in der zentrale Ausstellungsfläche nicht auf ihrem Serrholzsockel, sondern mitten drin, wodurch die umgebenden Wände für sie einen eigenen Raum im Raum erzeugen. Zuletzt noch eine der frühen Arbeiten Grcics, ein Sockel für eine Skulptur Brancusis, die der Sammler beim Designer in Auftrag gegeben hatte. All diese Zusammenhänge und Bezugnahmen kann der Besucher auch getrost ignorieren – und seine bloße Freude an dieser federleichten Präsentation im fließenden Grundriss haben. Einfach sehenswert!
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Wenn Sie dazu mehr wissen möchten, können Sie mir gerne eine E-Mail senden.