Das 12. Forum Mediendesign der Rheinischen Fachhochschule Köln widmete sich dem Thema: Kreativität. Macht. Realität. Dazu verhandelten am 9. November 2019 im Kölner Museum Ludwig sechs internationale Gestalterinnen und Gestalter die verwobenen und widersprüchlichen Aspekte ihrer Arbeit, wenn es um die Macht der Kreativität und das Erschaffen neuer Realitäten geht: Welche Beziehung besteht zwischen Design und Realität, zwischen Kreativität und Struktur? Inwiefern beeinflussen Gestalter gesellschaftliche und soziale Zustände? Und welche Verantwortung ergibt sich aus der Macht der Kreativität? Auf dem Podium:
Der aus Japan stammende und heute in New York lebende Designer Motomichi Nakamura.
Die Dortmunder Fotografin Monika Hanfland.
Der Kölner Journalist Ralph Caspers.
Die Bremer Gestalterin Tania Diezmann.
Der us-amerikanische Programmierer und Künstler Zach Lieberman.
Sowie die spanische Designerin Veronica Fuerte.
Moderation: Rebecca Link (WDR).
Organisatorische Leitung: Nicole Hußmann.
Motomichi Nakamura ist weltweit für seine raffinierten, spielerischen digitalen Projektionen berühmt. Er entwirft Gestalten mit klaren und einfachen Körpern, die ein wenig an eine Mischung aus japanischen Mangas und Kinderzeichnungen von lieben Monstern erinnern. Diese Gestalten fügt er sorgfältig in den öffentlichen Raum ein und animiert sie, so dass sie an Mauern entlanglaufen, hinter Kanten hervorblicken und sich in Spalten verstecken. Die Projektionstechnik verbirgt er dabei so geschickt, dass man sich des Eindrucks nicht erwehren kann, es handele sich vielleicht doch um wirkliche Lebewesen.
Die Fotografin Monika Hanfland ist mit einer ganz anderen Art von künstlichen Gestalten bekannt geworden. Sie hat menschenähnliche Puppen fotografiert, die so wirklichkeitsgetreu wie möglich hergestellt werden. Diese Puppen haben meist die äußere Erscheinung junger Frauen. Sie werden überwiegend von Männern gekauft, die mit ihnen leben, oft auch mit mehreren Puppen. Unter dem Titel »Püppi ist da« hat Monika Hanfland eine fotografische Studie durchgeführt, in der sie nicht nur die Herstellung und Verbreitung der Puppen dokumentiert, sondern auch ihre Besitzer und ihre räumliche Umgebung einfühlsam und mit Fingerspitzengefühl portraitiert.
Ralph Caspers erklärt seit vielen Jahren in Fernsehsendung die komplexen Sachverhalte hinter alltäglichen Phänomenen auf vergnügliche und unterhaltsame Weise. Seine Botschaft an das Publikum: Die Wissenschaft lehrt uns, dass die Welt keinen Sinn hat, sondern dass wir Menschen ihr einen Sinn geben. Deshalb können wir uns entspannen und das Leben mit Freude genießen.
Die Professorin Tania Diezmann lehrt Interaction Design an der Hochschule für Künste Bremen. Ihr Schwerpunkt liegt auf digitaler Gestaltung, die auf Analyse beruht und durch Regeln systematisch gesteuert wird. Ihr geht es nicht darum, eine einzelne Lösung zu entwerfen, sondern Systeme, die auf Regeln basieren, welche sie formuliert.
Für Zach Lieberman ist das Schreiben von Programmen genauso selbstverständlich und alltäglich wie für die meisten Menschen das Schreiben eines Einkaufszettels: Nichts leichter als das. Zach Lieberman programmiert, um damit seine Kunst zu schaffen. Vor sieben Jahren hat er in New York die School for Poetic Computation gegründet. Heute lehrt er an der weltweit einflussreichsten Institution für Medien und Digitalisierung, dem Massachusetts Institute of Technology.
Die Designerin Veronica Fuerte betreibt in Barcelona das Hey Studio. Sie liebt es, in ihren grafischen Arbeiten viele kräftige Farben zu verwenden. In ihrem Team wird so viel wie möglich in Handarbeit geschaffen. Die Zufälle, die sich beim händischen Mischen und Zusammenschütten von Farben aus Eimern ergeben, werden bewusst als gestalterisches Mittel eingesetzt. Dabei entstehen unzählige Varianten und Entwürfe, die sich meist jeder Logik entziehen, aber wunderschön sind.
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Wenn Sie dazu mehr wissen möchten, können Sie mir gerne eine E-Mail senden.
12. Forum Mediendesign 2019
Das 12. Forum Mediendesign der Rheinischen Fachhochschule Köln widmete sich dem Thema: Kreativität. Macht. Realität. Dazu verhandelten am 9. November 2019 im Kölner Museum Ludwig sechs internationale Gestalterinnen und Gestalter die verwobenen und widersprüchlichen Aspekte ihrer Arbeit, wenn es um die Macht der Kreativität und das Erschaffen neuer Realitäten geht: Welche Beziehung besteht zwischen Design und Realität, zwischen Kreativität und Struktur? Inwiefern beeinflussen Gestalter gesellschaftliche und soziale Zustände? Und welche Verantwortung ergibt sich aus der Macht der Kreativität? Auf dem Podium:
Motomichi Nakamura ist weltweit für seine raffinierten, spielerischen digitalen Projektionen berühmt. Er entwirft Gestalten mit klaren und einfachen Körpern, die ein wenig an eine Mischung aus japanischen Mangas und Kinderzeichnungen von lieben Monstern erinnern. Diese Gestalten fügt er sorgfältig in den öffentlichen Raum ein und animiert sie, so dass sie an Mauern entlanglaufen, hinter Kanten hervorblicken und sich in Spalten verstecken. Die Projektionstechnik verbirgt er dabei so geschickt, dass man sich des Eindrucks nicht erwehren kann, es handele sich vielleicht doch um wirkliche Lebewesen.
Die Fotografin Monika Hanfland ist mit einer ganz anderen Art von künstlichen Gestalten bekannt geworden. Sie hat menschenähnliche Puppen fotografiert, die so wirklichkeitsgetreu wie möglich hergestellt werden. Diese Puppen haben meist die äußere Erscheinung junger Frauen. Sie werden überwiegend von Männern gekauft, die mit ihnen leben, oft auch mit mehreren Puppen. Unter dem Titel »Püppi ist da« hat Monika Hanfland eine fotografische Studie durchgeführt, in der sie nicht nur die Herstellung und Verbreitung der Puppen dokumentiert, sondern auch ihre Besitzer und ihre räumliche Umgebung einfühlsam und mit Fingerspitzengefühl portraitiert.
Ralph Caspers erklärt seit vielen Jahren in Fernsehsendung die komplexen Sachverhalte hinter alltäglichen Phänomenen auf vergnügliche und unterhaltsame Weise. Seine Botschaft an das Publikum: Die Wissenschaft lehrt uns, dass die Welt keinen Sinn hat, sondern dass wir Menschen ihr einen Sinn geben. Deshalb können wir uns entspannen und das Leben mit Freude genießen.
Die Professorin Tania Diezmann lehrt Interaction Design an der Hochschule für Künste Bremen. Ihr Schwerpunkt liegt auf digitaler Gestaltung, die auf Analyse beruht und durch Regeln systematisch gesteuert wird. Ihr geht es nicht darum, eine einzelne Lösung zu entwerfen, sondern Systeme, die auf Regeln basieren, welche sie formuliert.
Für Zach Lieberman ist das Schreiben von Programmen genauso selbstverständlich und alltäglich wie für die meisten Menschen das Schreiben eines Einkaufszettels: Nichts leichter als das. Zach Lieberman programmiert, um damit seine Kunst zu schaffen. Vor sieben Jahren hat er in New York die School for Poetic Computation gegründet. Heute lehrt er an der weltweit einflussreichsten Institution für Medien und Digitalisierung, dem Massachusetts Institute of Technology.
Die Designerin Veronica Fuerte betreibt in Barcelona das Hey Studio. Sie liebt es, in ihren grafischen Arbeiten viele kräftige Farben zu verwenden. In ihrem Team wird so viel wie möglich in Handarbeit geschaffen. Die Zufälle, die sich beim händischen Mischen und Zusammenschütten von Farben aus Eimern ergeben, werden bewusst als gestalterisches Mittel eingesetzt. Dabei entstehen unzählige Varianten und Entwürfe, die sich meist jeder Logik entziehen, aber wunderschön sind.
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Wenn Sie dazu mehr wissen möchten, können Sie mir gerne eine E-Mail senden.