Essen-Katernberg, Zeche Zollverein, Schacht 12: Im Dezember 1986 filmt der WDR eine Dokumentation über eine der letzten Schichten, die hier im Flöz Sonnenschein gefahren werden. Am 23. Dezember schließt die Zeche Zollverein.
Genau einen Tag zuvor hat das Land das komplette Gebäude-Ensemble von Schacht 12 noch unter Denkmalschutz gestellt. Es soll erhalten werden, um die Bedeutung der Kohleförderung im Ruhrgebiet vor Augen zu halten. Denn sie hat die kleine Stadt Essen im 19. Jahrhundert in eine Industriemetropole verwandelt. Über Generationen war Zollverein der größte Bergbau-Arbeitsplatz in der Region.
Die gesamte Anlage wird in den späten 1920er Jahren als eine einzige, riesige Maschine geplant. Die Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer entwerfen kubische Baukörper mit roten Backsteinfassaden, die durch Eisenträger gefasst werden. Die modernste Zeche der Welt beeindruckt durch ihre strenge und schlichte Erscheinung. Zugleich entfaltet sie eine monumentale Wirkung – vielleicht heute mehr als früher, weil die einzelnen Gebäude sauber und aufgeräumt auf dem Rasen stehen und kein Gewimmel tausender Menschen, kein Lärm und Gestank den ästhetischen Eindruck beeinträchtigt.
Industriekultur heißt im Jahr 1932: Industrie gilt nicht mehr als Störung von Stadtbild und Landschaft, sondern ist fester Bestandteil des urbanen Arbeitens und Lebens in der Moderne. Menschen sollen auf ihre Industriebauten stolz sein, genauso wie auf ihre Kirchen, Theater und Kulturdenkmäler. Design etabliert sich als eine treibende Kraft für den Erfolg der modernen Industrie. Die Stadt Essen und das Land Nordrhein-Westfalen entscheiden sich für Design als Leitlinie für den Strukturwandel auf Zollverein. Die Kultur- und Kreativwirtschaft erfüllt das Gelände rasch mit neuem Leben.
Am 14. Dezember 2001 nimmt die Unesco den Industriekomplex in das Welterbe der UNESCO auf. Der Standort der alten Kohlenfabrik wird dadurch attraktiver.
Auf Zollverein verbinden sich heute die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Designs. An die Geschichte erinnert die ehemalige Kohlenwäsche, die das Ruhr-Museum für Ausstellungen nutzt. Mitten in sie hinein führt eine endlos lange, feuerrote Rolltreppe – eine Assoziation an den unendlichen Strom von Kohlen, die sich in Glut und Hitze verwandeln. Die Gegenwart des Designs ist im Kesselhaus auf Zollverein versammelt. Dieses Energiezentrum wurde vom britischen Architekten Norman Foster umgebaut. 1997 zieht hier das damalige Designzentrum Nordrhein-Westfalen ein. Heute befindet sich hier das privatwirtschaftliche red dot Designmuseum. Die Zukunft des Designs findet ihren Platz im Sanaa-Gebäude, benannt nach dem japanischen Architekturbüro, das den weißen Würfel mit 35 Metern Kantenlänge entworfen hat. Darin startet 2006 die Zollverein School of Management and Design. Heute befindet sich hier ein Standort der Folkwang-Universität der Künste.
Design-Standort Zeche Zollverein
Essen-Katernberg, Zeche Zollverein, Schacht 12: Im Dezember 1986 filmt der WDR eine Dokumentation über eine der letzten Schichten, die hier im Flöz Sonnenschein gefahren werden. Am 23. Dezember schließt die Zeche Zollverein.
Genau einen Tag zuvor hat das Land das komplette Gebäude-Ensemble von Schacht 12 noch unter Denkmalschutz gestellt. Es soll erhalten werden, um die Bedeutung der Kohleförderung im Ruhrgebiet vor Augen zu halten. Denn sie hat die kleine Stadt Essen im 19. Jahrhundert in eine Industriemetropole verwandelt. Über Generationen war Zollverein der größte Bergbau-Arbeitsplatz in der Region.
Die gesamte Anlage wird in den späten 1920er Jahren als eine einzige, riesige Maschine geplant. Die Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer entwerfen kubische Baukörper mit roten Backsteinfassaden, die durch Eisenträger gefasst werden. Die modernste Zeche der Welt beeindruckt durch ihre strenge und schlichte Erscheinung. Zugleich entfaltet sie eine monumentale Wirkung – vielleicht heute mehr als früher, weil die einzelnen Gebäude sauber und aufgeräumt auf dem Rasen stehen und kein Gewimmel tausender Menschen, kein Lärm und Gestank den ästhetischen Eindruck beeinträchtigt.
Industriekultur heißt im Jahr 1932: Industrie gilt nicht mehr als Störung von Stadtbild und Landschaft, sondern ist fester Bestandteil des urbanen Arbeitens und Lebens in der Moderne. Menschen sollen auf ihre Industriebauten stolz sein, genauso wie auf ihre Kirchen, Theater und Kulturdenkmäler. Design etabliert sich als eine treibende Kraft für den Erfolg der modernen Industrie. Die Stadt Essen und das Land Nordrhein-Westfalen entscheiden sich für Design als Leitlinie für den Strukturwandel auf Zollverein. Die Kultur- und Kreativwirtschaft erfüllt das Gelände rasch mit neuem Leben.
Am 14. Dezember 2001 nimmt die Unesco den Industriekomplex in das Welterbe der UNESCO auf. Der Standort der alten Kohlenfabrik wird dadurch attraktiver.
Auf Zollverein verbinden sich heute die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Designs. An die Geschichte erinnert die ehemalige Kohlenwäsche, die das Ruhr-Museum für Ausstellungen nutzt. Mitten in sie hinein führt eine endlos lange, feuerrote Rolltreppe – eine Assoziation an den unendlichen Strom von Kohlen, die sich in Glut und Hitze verwandeln. Die Gegenwart des Designs ist im Kesselhaus auf Zollverein versammelt. Dieses Energiezentrum wurde vom britischen Architekten Norman Foster umgebaut. 1997 zieht hier das damalige Designzentrum Nordrhein-Westfalen ein. Heute befindet sich hier das privatwirtschaftliche red dot Designmuseum. Die Zukunft des Designs findet ihren Platz im Sanaa-Gebäude, benannt nach dem japanischen Architekturbüro, das den weißen Würfel mit 35 Metern Kantenlänge entworfen hat. Darin startet 2006 die Zollverein School of Management and Design. Heute befindet sich hier ein Standort der Folkwang-Universität der Künste.