Als das kalifornische Unternehmen Apple vor 16 Jahren das iPhone auf den Markt brachte, konnten sich die meisten Menschen gewiss nicht vorstellen, wie sehr diese neue Geräte-Kategorie »Smartphone« ihren Alltag verändern würde. Heute haben fast alle zu jederzeit einen solchen Minicomputer mit Höchstleistung immer dabei. Vor wenigen Tagen hat nun Apple erneut ein neues Produkt vorgestellt, eine Datenbrille, von dem das Unternehmen sagt, dass es wiederum eine gänzlich neue Art Computer ist. – Am gleichen Tag hat der Kölner Taschen-Verlag ein neues Buch herausgebracht über die (Design-) Geschichte des Computers, herausgegeben von Jens Müller und Julius Wiedemann.
Das Buch liefert einen umfangreich bebilderten, anschaulichen Überblick zur Entwicklung des Computers von den Anfängen als Maschine, die zuerst nur die menschlichen Rechenaufgaben prüfen sollte, über die Rechnerräume, den Personal Computer und das Mobile Computing bis zur Gegenwart an der Schwelle zum »Spatial Computing« (Apple). Der Schwerpunkt liegt auf den letzten 70 Jahre. Verblüffend und schockierend ist die Vielzahl der Beispiele für historische Visionen, die mit dem Computer verbunden sind und in ihrer Zeit als fantastische Hirngespinste gewirkt haben, während sie heute zum Alltag gehören: Videotelefonie, Navigation, mobiles Produzieren, Senden und Empfangen von massenmedialen Botschaften usw.
Heute befinden wir uns zweifellos im Übergang zur Allgegenwart des Computers bei gleichzeitiger Unsichtbarkeit. Er versteckt sich jetzt schon in Uhren, Bildschirmen (»Fernseher«), Schlüsseln und Kopfhörern. Die »Datenbrille« im Stil einer Skibrille, die Apple jetzt als Vision Pro vorgestellt hat, ist der nächste Schritt in eine neue Phase, in der Computer bedient werden nur durch Blicken, Sprechen und beiläufiges Fingerschnipsen – berührungslos, weil die Geräte selbst aus unserem Blickfeld geraten, denn sie sind auf ein verschwindend kleines Maß geschrumpft.
Über die Herausforderungen der Immersion bzw. des Verschmelzens von physischem Raum und digitaler Simulation wird von nun an ebenso intensiv diskutiert werden wie über die Rolle der Künstlichen Intelligenzen.
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The Computer. A History from the 17th Century to Today. Hg. von Jens Müller und Julius Wiedeman. Taschen, Köln 2023. ISBN 978-3-8365-7334-4
Designgeschichte des Computers
Als das kalifornische Unternehmen Apple vor 16 Jahren das iPhone auf den Markt brachte, konnten sich die meisten Menschen gewiss nicht vorstellen, wie sehr diese neue Geräte-Kategorie »Smartphone« ihren Alltag verändern würde. Heute haben fast alle zu jederzeit einen solchen Minicomputer mit Höchstleistung immer dabei. Vor wenigen Tagen hat nun Apple erneut ein neues Produkt vorgestellt, eine Datenbrille, von dem das Unternehmen sagt, dass es wiederum eine gänzlich neue Art Computer ist. – Am gleichen Tag hat der Kölner Taschen-Verlag ein neues Buch herausgebracht über die (Design-) Geschichte des Computers, herausgegeben von Jens Müller und Julius Wiedemann.
Das Buch liefert einen umfangreich bebilderten, anschaulichen Überblick zur Entwicklung des Computers von den Anfängen als Maschine, die zuerst nur die menschlichen Rechenaufgaben prüfen sollte, über die Rechnerräume, den Personal Computer und das Mobile Computing bis zur Gegenwart an der Schwelle zum »Spatial Computing« (Apple). Der Schwerpunkt liegt auf den letzten 70 Jahre. Verblüffend und schockierend ist die Vielzahl der Beispiele für historische Visionen, die mit dem Computer verbunden sind und in ihrer Zeit als fantastische Hirngespinste gewirkt haben, während sie heute zum Alltag gehören: Videotelefonie, Navigation, mobiles Produzieren, Senden und Empfangen von massenmedialen Botschaften usw.
Heute befinden wir uns zweifellos im Übergang zur Allgegenwart des Computers bei gleichzeitiger Unsichtbarkeit. Er versteckt sich jetzt schon in Uhren, Bildschirmen (»Fernseher«), Schlüsseln und Kopfhörern. Die »Datenbrille« im Stil einer Skibrille, die Apple jetzt als Vision Pro vorgestellt hat, ist der nächste Schritt in eine neue Phase, in der Computer bedient werden nur durch Blicken, Sprechen und beiläufiges Fingerschnipsen – berührungslos, weil die Geräte selbst aus unserem Blickfeld geraten, denn sie sind auf ein verschwindend kleines Maß geschrumpft.
Über die Herausforderungen der Immersion bzw. des Verschmelzens von physischem Raum und digitaler Simulation wird von nun an ebenso intensiv diskutiert werden wie über die Rolle der Künstlichen Intelligenzen.
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The Computer. A History from the 17th Century to Today. Hg. von Jens Müller und Julius Wiedeman. Taschen, Köln 2023. ISBN 978-3-8365-7334-4
WDR 3: Kultur am Mittag
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